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EAT LIPSTICK im SO36

EAT LIPSTICK im SO36

Berlin-Kreuzberg. Die Booker des SO36 haben wieder mal ganze Arbeit geleistet: Der Support EAT LIPSTICK überzeugte am 3.3.18 sogar das überwiegend gesetzte Publikum des Headliners. Wenn Legenden - wie in diesem Fall JOHNNY MOPED - sonst in unseren Breiten von Hamburg bis München und von Bottrop bis Weißenberg aufspielen, stoßen deren Vorgruppen häufig auf überdeutliches Desinteresse.
Doch EAT LIPSTICK ließen nahezu alle Gäste unmittelbar zu wirklichen Zuhörern und Zuschauern werden.  Anita Drink (voc), The Shredder (g), Tom Peterson (dr) und Citizen Pain (bg) spielten sich in den 45 Minuten, die ihnen zur Verfügung standen, nicht nur buchstäblich die Seele aus dem Leib, sondern generierten auch optisch eine Fülle von Spannungsmomenten. Dafür sorgte primär Anita, eine Frontfrau der besonderen Art, deren Theatralik ihre Wirkung nicht verfehlte und die kaum eine Form des Körpereinsatzes auf und vor der Bühne zu scheuen scheint. Doch auch ihre Mitstreiter ließen sich nicht lumpen: The Shredder spielte zeitweilig in Rückenlage. Citizen Pains Verrenkungen ließen befürchten, dass im Anschluss ein Besuch in der Orthopädie angesagt wäre. Und Tommy begleitete sein Schlagzeugspiel durch eine Fülle von Grimassen und Albereien.
„Dress To Kill“ hieß eines der Lieder ihres Sets, das zwischen Punk, Glamrock, psychedelischen Klängen und gar Disco irrlichterte und in das sie zudem eine energiegeladene Coverversion von „Paranoid“ einbauten. Doch das Motto des gesamten Auftritts lautete: „Fit for fun.“ So war dem Quartett bis zum letzten Ton ungeteilte Aufmerksamkeit sicher. Der anschließende, kaum enden wollende, Beifall sprach Bände - unter anderem darüber, dass Booking auch eine Kunst sein kann.  
JöSchu (Text & Fotos)

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JOHNNY MOPED crasht das SO36 ohne Bike: 3. März 2018, 19 Uhr

Berlin-Kreuzberg. Moped ebnete mit der nach seinem Pseudonym benannten Band dem Punk in Großbritannien den Weg. Denn die Truppe wurde bereits im Mai 1974 gegründet und experimentierte - auch stimmlich - mit minimalistischen und aggressiven Klängen.

Zu jener Zeit gab es weder den Begriff noch die in musikalische Formen überführte Attitüde der Protagonisten. Charlie Harper spielte noch Rhythm & Blues und niemand konnte sich vorstellen, dass eine neue, große und vielgestaltige Musik-Welle, als deren Urväter heute MC 5, THE STOOGES, die DICTATORS oder die NEW YORK DOLLS gelten, bald die Welt überfluten würden.

Ab Juli 1977 leisteten sie, beginnend mit der ersten Single „No One“ / „Incendiary Device“ und dem im ersten Quartal des Jahres in der Besetzung Paul Halford (voc), Simon Fitzgerald (g), Colin Mills (bg) und Dave Batchelor (dr) aufgenommenen Track „Hard Loving Man“ auf dem Sampler „The Roxy London WC2 (Jan- Apr 77)“ ihren (kleinen) Beitrag zur Überfüllung des Tonträgermarktes, veröffentlichten jedoch bis heute nur drei reguläre Studioalben, zuletzt 2016 „It's A Real Cool Baby“.

Live greifen sie selbstverständlich auch heutzutage in ihre Hit-Kiste und werden neben den genannten Songs „Groovy Ruby“, „Darling, Let's Have Another Baby“, „Something Else“, „It Really Digs“ oder „These Students" anstimmen. 

Das Quintett ist am 3. März 2018 ab 19 Uhr im SO36 zu Gast. 14,- (VVK) bzw. 17,- € (AK) dürfte ein gerechtfertigter Preis für eine energiegeladene Show sein.

JöSchu (Text & Selektive Fotos der Vorderseite des „It's A Real Cool Baby“-Covers und der Vorderseite des „Roxy“-Covers)

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